Die Stadt wird schöner!? Nr. 13 Die Stadt wird schöner August 2014 nicht mehr vorhanden!


Vortrag im Rathaus „Schöne Stadt?“

Die Neuauflage der „21 guten Gründe“

strotzt nur so von fehlerhaften Abbildungen und Behauptungen. In Grund Nr.13 „Unsere Stadt wird schöner“ geht es hauptsächlich um den Park und hier um die „Blickachse“ zum Schloss Rosenstein.

Diese Seite ist „in progress“, für Kommentare, Berichtigungen, Ergänzung usw. bin ich dankbar.



Die Stadt wird schöner!? Nr. 13 Die Stadt wird schöner

Die behaupteten Thesen (in rot) und Grafik-Fotos werden direkt kommentiert, berichtigt oder hinterfragt.

Bei Stuttgart 21 geht es nicht nur um neue Stadtteile, es werden auch bestehende Quartiere aufgewertet. Von Gleisen eingeschlossene Viertel erhalten Parklage, abgelegene Orte werden belebt.
Wieso „Stadtteile“? Sind es mehrere? Der neue Stadtteil am Bahnhof (A1) entsteht ohne Stuttgart 21 und kann - kein schönes Beispiel für die neue Stadt - bereits heute besichtigt werden. Das Gleisfeld daneben (A2) ist bereits zur Hochbebauung verdammt, die geforderte Luftschneise noch eine Fata morgana. Allerdings wird A1 durch den Parkanschluss aufgewertet. „Abgelegene Orte werden belebt“ heißt aber vor allem Bebauung und mehr Verkehr.
Der Bonatz-Bau wird in Zukunft ein frei stehendes, den Stadtraum markant prägendes Gebäude direkt am Park und dem großen Straßburger Platz sein.
- der Bonatzbau ist in Zukunft verstümmelt, entkernt, des Denkmalschutzes höchster Kategorie beraubt und bereits heute „frei stehend“, er liegt heute schon „direkt am Park“ (könnte ohne Schlossgarten-Straße leicht unmittelbar an den Park angeschlossen werden. Der „große Straßburger Platz“ kann nicht unter dem Obertitel „Die Stadt wird schöner“ eingeordnet werden! Dass er „groß“ ist, zeigt seine stadtzerstörende Wirkung.

Das Europaviertel ermöglicht durch seine unmittelbare Nähe zum Schloßgarten und zum Bonatz-Bau eine hohe Lebensqualität für Bewohner und Arbeitende. Beides kann nur durch Abbruch des heutigen Gleisvorfeldes erreicht werden.
Das „Europaviertel“ erhält als Entré den „großen Straßburger Platz“, der wie eine Barrière wirkt und an Unwirtlichkeit („Platz“!) schwer zu übertreffen ist, auch wenn sich der Architekt dazu verstiegen hat, ihn als „Straßburger Garten“ zu bezeichnen.

Der Untere Schloßgarten wird in Zukunft nicht mehr beidseitig von hohen Mauern auf 150 Meter Breite begrenzt sein.
Der untere Schlossgarten wird heute von einem bewachsenen Wall nach Norden begrenzt, das ist eine höhere Qualität für den Park als die Öffnung in ein Stadtviertel. Wer die Platanenallee kennt, schätzt diese Oase inmitten der Großstadt. Die Abgrenzung nach Osten hin zur 7-spurigen Autostraße wird bleiben müssen. Im Bereich der Mineralbäder ist sie durch die Untertunnelung der B14 auch heute schon - für Fußgänger und Radfahrer - aufgehoben.

Wenn der Bahndamm abgetragen wird, öffnet sich der Park zum Nordbahnhofviertel. Er wird an die schon bestehende Wohnbebauung heranreichen und Teil der Stadt werden, statt wie heute an ihrem Rand zu liegen.
Hinter dem Bahndamm liegt das Tunnelgebirge. Mit der Abtragung und der Neubebauung ist ein gewaltiger Aufwand verbunden, der die Lebensqualität der „schon bestehenden Wohnbebauung“ auf Jahre hinaus aufs Stärkste beeinträchtigen wird. Die Wohnquartiere an der Nordbahnhofstraße liegen nicht „am Rand“, sondern sind „Teil der Stadt“. Straßenbahn und S-Bahn schließen diesen Stadtteil gut an die Innenstadt an. Der Park ist über die Ehmannstraße/Rosensteinstraße gut zu erreichen.

Schöne, aber verwaiste Orte wie die grüne Brücke, das Amphitheater und der Platz um die Rossebändiger können neu belebt werden.
„Verwaiste Orte“ haben ihren eigenen Charme. Die künftige Haupt-Autostraße Ost-Nord (Wolframstraße) wird eine Belebung der unerwünschten Art bringen.

Die berühmte Platanenallee wird nicht mehr an den Rand des Parks gedrängt sein, sondern gewinnt ihre alte Funktion als Zentralachse zurück.
Nördlich der Platanenallee ist zwar ein Grünstreifen (Teil der angepriesenen „Parkerweiterung“!) angelegt, sie liegt aber immer noch am „Rand des Parks“. Der Begriff „Zentralachse“ ist frei erfunden, siehe Vortrag.
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Foto: Stadt Stuttgart | Grafik: Aldinger & Wolf


Der Rosensteinpark selbst wird sehr viel einfacher zu erreichen sein, da durch den Wegfall des Wartungsbahnhofs Barrikaden abgebaut und neue Wegbeziehungen geschaffen werden.
Der Rosensteinpark ist schon heute einfach zu erreichen. Wenn der Wartungsbahnhof (und das Paketpostamt!) wegfällt und dort Wohnbebauung kommt, so ist diese genau so ohne „Barrikaden“ an den Rosensteinpark angeschlossen.

Das erhöht gelegene Schloss Rosenstein bekommt seine alte Rolle als Fluchtpunkt einer Blickachse zurück. Würde man die heutigen Bahnanlagen schlicht sanieren, wäre all dies nicht zu verwirklichen.
Bei genauer Betrachtung ist die „Blickachse“ ein Phantom. Die auf dem Architekturfoto der Stadt Stuttgart suggerierte Blickachse kann nicht realisiert werden, da der untere Schlossgarten viel tiefer liegt und der Blick (vor allem in der Vegetationseit!) dadurch verstellt bleibt. Begriffe wie Blickachse oder Zentralachse (siehe oben) sind schönrednerische Propaganda und haben mit der Realität wenig zu tun. Eine „Blickachse“ ist im Park nicht erwünscht und wird vermieden.

in Bearbeitung (zur Foto-Grafik): (Siehe auch Vortrag im Rathaus)

die alte Platanenallee, die vom unteren Schlossgarten zum Eingang Rosenstein hoch führt, ist gänzlich verschwunden

  • auch die historischen Pförtnerhäuschen am Eingang des Rosensteinparks sind nicht mehr da

  • der untere Schlossgarten ist hochgesetzt (er lag in der Talaue) und nun eine grüne Wiese (wo sind die 5000 Bäume?)

  • die Hauptwege sind durch rechtwinklig angesetzte (!) Nebenwege verbunden (für disziplinierte junge Menschen - wo sind die Rentner künftiger Jahrzehnte?)

  • die seitherige Wegführung mit alten Bäumen rechts vom Schloss ist samt dem Rosengarten verschwunden. Stattdessen setzt sich die Ebene zum Neckartal hin (rechts vom Schlössle) fort!