Stuttgart 21 - ein Riss geht durch die Stadt

Der kurze Videobericht von euronews vom 28.10.2010 dokumentiert den Widerstand vom Herbst 2010: stuttgart-21-ein-riss-geht-durch-die-stadt
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Die Familie Busch-Walka kommt in Bild und Wort. Siegfried Busch sagt: “Ich bin aus der CDU ausgetreten, sobald der erste Stein von der Nordfassade gefallen ist. (…) Ich möchte unbedingt den Volksentscheid, ich kann mir keine andere Lösung denken, denn;der Riss in der Bevölkerung ist so groß – weit über Stuttgart hinaus. Und die Politik ist am Ende ihres Lateins angelangt.” Die Volksabstimmung brachte keinen Frieden, der Riss ist immer noch da.

Die Geigerin, Musikprofessorin und Mutter Christine Busch hat auch ganz persônliche Argumente: “Wir sind sehr viel unterwegs gewesen mit dem Kinderwagen und Gepäck als die Kinder noch ganz klein waren – mit der Bahn. Und da ist so ein Kopfbahnhof einfach unschlagbar. Alle Durchgangsbahnhöfe, wo man auf Rolltreppen und Aufzüge angewiesen ist, da muss man warten, es funktioniert nicht, man kommt in Hektik. Also ich glaube einfach nicht, dass es besser wird: es werden nur noch halb soviele Gleise sein, es gibt so viele Kritiker, ich habe einen ganzen Katalog von Gründen gegen Stuttgart 21.”

Bahnsprecher Dietrich: “Ein Teil der Vorteile von Stuttgart 21 zeigt sich am Modell, nämlich die Erschließung von 100 Hektar neuer Flächen für Park, für Wohnen und für Arbeiten. Und zwar alles Flächen, wo heute eine Gleiswüste besteht. Da entsteht dann einerseits ein Park, andererseits ökologisches Wohnen für etwa 24 000 Menschen und darüber hinaus für etwa 15.000 Büroangestellte, Arbeitsplätze in Büroräumen.” Dietrich verschweigt dabei die Parkvernichtung und die 80 Hektar Gleisfläche, die auch ohne Stuttgart 21 frei werden könnten. Die behaupteten Arbeitsplätze gehören zu den üblichen Totschlagargumenten bei Großprojekten, sie werden sehr in Frage gestellt, auch weil sie meist nur umgelagert werden und nicht neu entstehen. Büroflächen stehen derzeit in Stuttgart massenhaft leer!