Blöde Behauptungen

Wo sind denn die wirklich überzeugenden Argumente der Befürworter von Stuttgart 21? Nachdem Fahrzeitverkürzungen nicht mehr relevant sind bleibt vor allem die Stadtentwicklung, als „Jahrhundertchance“ hochgejubelt: „In seiner Neujahrsrede betonte der Bahnchef Stuttgarts einmalige Chance, mitten im Stadtzentrum riesige Flächen neu entwickeln zu können.“ Wo sind die riesigen Flächen mitten im Stadtzentrum? Zählt dazu auch der Abstellbahnhof und das Paketpostzentrum am Rosensteinpark? Damit sei der Flächengewinn am Mittleren Schlossgarten nicht klein geredet, aber „riesig“ ist er nicht gerade. Dazuhin muss der Flächenverlust im innersten Stadtzentrum abgerechnet werden (rund 10 Hektar für den Tiefbahnhof).

Es verwundert, mit welch blöden Argumenten noch alles für Stuttgart 21 geworben wird, zum Beispiel auf der
Herz-Website: „Wo heute im Kopfbahnhof die Fahrgäste noch umsteigen müssen, können sie künftig auf durchfahrenden Regionalverkehrslinien bis zu ihrem Reiseziel sitzen bleiben.“ Dasselbe steht in den „21 guten Gründen“ der Stadt (Nr.3): „Ohne Umsteigen quer durchs Land“.

Wohin soll‘s denn gehen? Zum Beispiel aus Fornsbach (Schwäb.Hall-Hessental) ohne Umsteigen über den Knoten Stuttgart
nach Schwäbisch Gmünd?
nach Göppingen?
nach Tübingen?
nach Rottweil?
nach Pforzheim?
nach Bruchsal?
nach Heilbronn?

Es geht jedenfalls aus allen Richtungen nur bei einer (1) von sieben (7) Regional-Bahnlinien ohne Umsteigen. Deshalb ist es ganz sinnvoll, wenn Regionalzüge in Stuttgart enden und wieder zurück fahren. Ohne Umweg. Aber sie könnten auch im Kopfbahnhof leicht in einer andern Richtung weiter fahren, so wie es heute schon die ICEs tun, der IR Nürnberg-Karlsruhe und die RB Heilbronn nach Göppingen.

Mit dem Argument „ohne Umsteigen“ werden die Bürger für dumm verkauft. Oder wissen die Propagandisten das selbst nicht besser?